Workington ist eine alte Hafen- und Industriestadt im Nordwesten Englands in Cumbria, an der Irischen See bei der Mündung des Derwent gelegen. Noch heute sind Spuren des Kohlebergbaus und die Bedeutung der Stahlindustrie im Ortsbild erkennbar.
Der nahe Lake District lädt zu Wanderungen in wunderschöner Berg- und Seenlandschaft ein und gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in England. So wurde der berühmte Dichter Wordsworth in der Nachbarstadt Workingtons, Cockermouth, geboren und in Grasmere beerdigt. Der Honisterpass ist die höchste Passstraße Englands (Steigung 30%) und viele schöne Orte laden zum Besuch ein.
Das Grenzgebiet zwischen England und Schottland blickt auf eine lebhafte Vergangenheit zurück. So wurde der Hadrians Wall von den Römern als Grenzbefestigung gegen die Schotten gebaut, Maria Stuart verbrachte ihre letzte Nacht in Freiheit in der Curwen Hall in Workington und Steinsetzungen, wie z.B. der Castlerigg Stonecircle bei Keswick weisen auf prähistorische Besiedlung der Gegend. Neben dem Hafen von Workington sind noch die Häfen von Maryport und Whitehaven bekannt. Zu Zeiten der großen Segelschiffe starteten hier die Überseeschiffe in die Kolonien.
In Cumbria wurde früher cumbrisch gesprochen, eine mit dem gälischen verwandte Sprache.
Die Menschen in Workington wie auch in Selm haben den Wechsel vom Agrarland zur Industrialisierung erlebt. Die Höhen und Tiefen des Bergbaus und der Stahlindustrie haben sie geprägt. Die Verbundenheit des Erlebten hat sich zur Freundschaft zwischen den Einwohnern beider Städte entwickelt.
Die Städtepartnerschaft zwischen Selm und Workington besteht seit 1994. Seither hat sich ein reger Austausch zwischen Vereinen, Schulen, kulturellen Gruppen wie Chören und Orchestern entwickelt. Es entstanden dauerhafte Verbindungen.
Workington hat ungefähr 24000 Einwohner.
Über den damaligen Leiter des städt. Kulturamtes Selm und einen Lehrer aus Workington wurde das erste Treffen für Mai 1993 in Selm organisiert. Die vierköpfige Delegation aus Workington hatte weitere Städte auf ihrer Liste, doch am Ende des Besuches stand fest: Selm und Workington sind für einander bestimmt.
Zu Beginn der Freundschaft bewältigten die Delegationsmitglieder Prüfungen ganz besonderer Art: in Selm einen Rundflug über der Stadt, in Workington eine Fahrt mit dem Lifeboat
Bürgermeisterin Inge Hamann und Stadtdirektor Peter Vaerst für Selm und die Bürgermeister Peter Bales (in Selm) und Anne Ferguson (in Workington) unterzeichneten die Partnerschaftsurkunden am 30. April 1994 im Selmer Bürgerhaus und am 27. Mai 1994 in der Curwen Hall in Workington. Bei vielen Gastfamilien war der erste Kontakt auch der Beginn einer dauerhaften Freundschaft.
Seit 1995 gibt es den Austausch zwischen der Stainburn School in Workington und dem Gymnasium Selm. Besonders die Orchester beider Schulen besuchten sich regelmäßig. So entstanden nachhaltige Freundschaften zwischen Jugendlichen aus England und Deutschland.
Seit 2003 gibt es einen regen Austausch von Grundschülern der Overbergschule Selm mit der Ashfield-Junior-School und der Northside-Junior-School in Workington sowie der Dearham-Primary-School im benachbarten Maryport, das ebenfalls zum District Ellerdale gehört. Der Austausch von Grundschulkindern ist eine Besonderheit. Auch hier entstanden inzwischen nachhaltige Freundschafen.
In den inzwischen mehr als 25 Jahren der freundschaftlichen Partnerstadt gab es viele Austauschfahrten und Freundschaften zwischen Chören, Orchestern, Jugendgruppen. Fahrradtouren wurden von Selm nach Workington unternommen, Jubiläen gefeiert. Fast in jedem Jahr fuhr eine Abordnung aus Selm zum "Mayor Making" nach Workington oder nahm an Stadtfesten dort teil. Umgekehrt waren die englischen Freunde bei vielen Stadtfesten, offiziellen Anlässen und Treffen mit den anderen Partnerstädten regelmäßige Gäste.